Über 160 Jahre alt ist die Blasmusik in Ebnet. Schon 1848 fanden sich musikbegeisterte Menschen in einer Blaskapelle zusammen. Sie erfreute sich großen Zuspruchs in der Gemeinde Ebnet. Deshalb wurde schon damals auf die theoretische und praktische Schulung der Blasmusikinteressen großen Wert gelegt. Bis heute ist der Musikverein Ebnet e.V. diesem Auftrag gefolgt und konzertiert mit sinfonischer Blasmusik, aber auch mit traditioneller und unterhaltender Blasmusik. Mit einer intensiven Jugendarbeit und einer qualifizierten Ausbildung wird die Zukunft dieser 160 Jahre alten Tradition erhalten und weitergeführt. Lesen Sie nachfolgend die Vereinsgeschichte des Musikverein Ebnet e.V.

Seit 1848 eine Blaskapelle in Ebnet

Über 160 Jahre alt ist die Blasmusik in Ebnet. Schon 1848 fanden sich musikbegeisterte Menschen in einer Blaskapelle zusammen. Sie erfreute sich großen Zuspruchs in der Gemeinde Ebnet. Deshalb wurde schon damals auf die theoretische und praktische Schulung der Blasmusikinteressen großen Wert gelegt. Zuerst unterrichtete ein Freiburger Musiker die Bläser. Später übernahmen diese wichtige Aufgabe eigene begabte Kräfte. Die Chronik nennt hier stellvertretend für alle Karl Willmann.

Die Gründung am 16. März 1923

Nach dem ersten Weltkrieg war die Bläsergruppe innerhalb des Männergesangvereins aktiv, bis sie sich am 16. März 1923 entschloss, einen eigenen Verein zu gründen. Die 25 Musiker brachten als Startkapital 148.000 Reichsmark zusammen und wählten im Gasthaus „Löwen“ Hermann Meder zum 1. Vorsitzenden. Der Vorstand wurde vervollständigt von Wilhelm Schuler, 2. Vorsitzender, Julius Ruh, Schriftführer, Josef Hug I, Kassierer, Josef Hug II Verwalter, Wilhelm Frey und Peter Dold, aktive Beisitzer und Andreas Dilger und Josef Menner, passive Beisitzer.

Der neue Verein erwarb als erstes vom Männergesangverein die Noten. Gleich danach wurde die bis heute erhaltene Vereinsfahne von der Endinger Fahnenstickerei zu einem Preis von 650.000 Reichsmark angeschafft. Auf intelligente Art wurden diese Ausgaben finanziert. Die Ebneter Waldbesitzer spendeten Holz, das man in klingende Münze umsetzte.

Ihren ersten Auftritt hatte die neue Vereinskapelle unter der Leitung von Karl Willmann anlässlich der Fronleichnamsfeier 1923. Kurz danach, am 8. Juli 1923 wurde die offizielle Gründungsfeier im Löwengarten mit Konzert, Blumenverlosung und Tanz veranstaltet. Als Gastkapelle wirkte der Musikverein Hochdorf mit. Insgesamt war das erste Vereinsjahr mit 21 Auftritten schon sehr ereignisreich.

Feier der Fahnenweihe 1924

Im Frühjahr 1924 wurde die Fahnenweihe gefeiert. 2 Wochen lang, vom 21. Mai bis 2. Juni, regierten die Musiker in Ebnet. Es müssen herrliche Tage gewesen sein. Doch neben Freude und Unterhaltung kam die Leistung nicht zu kurz. Viele Musikvereine stellten sich einem Preisspielen. Die glücklichen Sieger kamen aus Kirchzarten, Norsingen und Teningen.

1926 die ersten Uniformen

1926 schlossen sich die Musiker der neu gegründeten Freiwilligen Feuerwehr dem Musikverein an. Auf diese Weise erhielt die Kapelle erstmals Uniformen. Kurzweilig vergingen die Jahre, bis der 2. Weltkrieg eine Zäsur setzte. Bis dahin hatte die Kapelle unter der Leitung von Musikmeister Stoll einige Erfolge errungen. Erwähnt wird in den Chroniken die zweitbeste Tagesleistung beim Bundesmusikfest in Friedrichshafen am Bodensee 1930 und das hervorragende Abschneiden beim Freiburger Fest der Süddeutschen Musikvereine und beim Gaumusikfest im Jahre 1939.

Zäsur durch den 2. Weltkrieg von 1939 bis 1946

Sechs Gefallene und zwei Vermisste beklagte der Verein, als er nach Genehmigung durch die französische Militärregierung im November 1946 wieder zum Leben erwachte. Neben den Gründungsvorständen Peter Dold, 1. Vorsitzender, Josef Hug I, 2. Vorsitzender, Josef Hug II, Kassierer, Wilhelm Frey und Josef Menner, passive Beisitzer, vervollständigten Pius Vogt als Schriftführer, Fridolin Kürner und Josef Drescher als aktive Beisitzer und Franz Wiedensohler als Inventarverwalter die neu gewählte Vorsandschaft.

Peter Dold war der Motor des Vereins in dieser Zeit. Nicht nur als 1. Vorsitzender sondern auch als Dirigent der Kapelle und als Ausbilder war er im Verein aktiv. Musikalisch half ihm besonders seine Freundschaft zum Komponisten und späteren Ehrenpräsidenten des Bundes Deutscher Blasmusik Emil Dörle, der Stammgast bei den Konzerten des Musikvereins Ebnet war.

1948 die Feier zu 25 Jahre Musikverein

Schon an Pfingsten 1948 durfte der Verein wieder einmal feiern. 100 Jahre Blasmusik und 25 Jahre Musikverein galt es zu würdigen. In dieser schweren Zeit war nur ein bescheidenes Fest möglich, dessen Höhepunkt das Festkonzert unter Mitwirkung des Männergesangvereins Ebnet war.

Die Not der Nachkriegszeit hinterließ auch Spuren im Vereinsleben. Holzspenden halfen erneut, das notwendige Geld zu beschaffen, um die vielfältigen Aktivitäten finanzieren zu können. Wie heute half auch schon in den 50iger Jahren oft nur gutes Zureden, um die Vorstandsmitglieder zum Weitermachen zu bewegen. Die „Vereinsmüdigkeit“ ist somit nicht unbedingt eine Krankheit unserer Tage. Wie bei der Grippe ist der Zustand der Gleiche, neu ist immer nur der „Erreger“.

1953 die Feier zu 30 Jahre Musikverein

30 Jahre alt wurde der Musikverein Ebnet 1953. Ein großes Jubiläumsfest wurde begangen. Wieder einmal wurde ein Festumzug durch die Ebneter Hauptstraße (die heutige Schwarzwaldstraße) mit 14 befreundeten Kapellen durchgeführt. Für die Organisation zeichneten sich Willi Willmann in Personalunion als 1. Vorsitzender und Dirigent der Kapelle, Johann Gremmelspacher (2. Vorsitzender), Josef Hug (Kassierer), Heinz Volk (Schriftführer), Wilhelm Frey jun. (Inventarverwalter), Josef Drescher und Wilhelm Frey sen. (aktive Beisitzer), Theodor Hummel und Josef Menner (passive Beisitzer), Dieter Bauer (Vereinsdiener) und die Fahnenträger Josef Hug, Josef Menner und Willi Bauer verantwortlich.

In der Oberstufe ein „sehr gut – vorzüglich“

In den nächsten Jahren ragte an Ereignissen die Teilnahme am Bundesmusikfest am 25. Mai 1958 in Karlsruhe heraus. Solche Feste mit den dazugehörigen Wertungsspielen sind bis heute ein gutes Pflaster für den Musikverein Ebnet geblieben. Unter der Leitung von Willi Willmann erreichte die Kapelle in der Oberstufe bei internationaler Konkurrenz ein „sehr gut – vorzüglich“.

Die Ära von Jakob Baumgartl

In den 60iger Jahren gab es Einschnitte im Vereinsleben. Im Herbst 1960 begann die Ära von Jakob Baumgartl. Auf der Vorarbeit von aktiven Musikern aufbauend verstärkte er die Jugendarbeit. Mit seinem großen Können und seinem unermüdlichen Einsatz steigerte er die Leistungsfähigkeit der Kapelle. Erstmals entstand auch eine Jugendkapelle, die unter der Leitung des Aktiven Robert Pfaff gute Erfolge errang. Ein „sehr gut“ beim Wertungsspiel an Pfingsten 1963 in Offenburg beim Bundesmusikfest war der verdiente Lohn für die gute Arbeit.

Auch die Vorstandschaft hatte ein neues Gesicht bekommen. Der Schulleiter der Grundschule Ebnet Otto Laule konnte als erster Vorstand gewonnen werden. Ihn unterstützten als 2. Vorstand Walter Holzer, als Chorführer Franz Wiedensohler, als Schriftführer Heinrich Schönstein, als Kassierer Adolf Pfaff, als Inventarverwalter Roland Ledergerber, als Vergnügungswart Herbert Triebswetter, als Jugendwart Robert Pfaff , als aktiver Beisitzer Peter Hummel und als passive Beisitzer Willi Bauer, Josef Brüderle und Willi Pfefferkorn. Die verjüngte Mannschaft richtete auch 1963 das Vereinsfest zum 40jährigen Jubiläum aus. Den äußeren Rahmen bildete ein Festzelt auf dem Sportplatz Ebnet. Das Festbankett umrahmten die Sanitätskapelle Freiburg, der Musikverein Au, der Fanfarenzug der Freiburger Turnerschaft und als ständiger Gast solcher Veranstaltungen der Männergesangverein Ebnet. Zum letzten Male war die B 31 Schauplatz für einen Festumzug.

1968 ein Tiefpunkt – Vereinsauflösung droht

1968 war die Kapelle und damit der Verein an einem Tiefpunkt angelangt. Der Aktivenstamm war trotz der guten Arbeit von Jakob Baumgartl insbesondere durch Wegzug immer mehr zusammengeschmolzen. Otto Laule wurde an eine andere Schule versetzt, so dass auch der Posten des 1. Vorsitzenden vakant geworden war. In der Mitgliederversammlung am 28. Januar 1968 drohte die Vereinsauflösung. Doch, im Nachhinein betrachtet, gleich Phönix aus der Asche erhob sich der Verein und entwickelte sich in den nächsten Jahren zu noch nie zuvor gekannter Blüte. An diesem Abend gelang es, Bürgermeister Willi Ruh zum 1. Vorsitzenden zu gewinnen. Den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Ebneter Musik machte er gleichsam zur „Chefsache“ und prägte das Vereinleben entscheidend. Erster Erfolg für ihn und den Verein war die Verleihung der Pro-Musica-Plakette des Bundes Deutscher Blasmusikverbände im Juli 1970.

Eduard Rossa folgt am Taktstock

Doch der nächste Schicksalsschlag ließ nicht lange auf sich warten. Im Februar 1973, die Kapelle bereitete sich auf ein erneutes Wertungsspiel am 26. Mai und für das 50jährige Vereinsjubiläum vor, erklärte Jakob Baumgartl, dass er aus gesundheitlichen Gründen seinen Dirigentenstab abgeben muss. Die Suche begann und Willi Ruh gelang es, den früheren Militärmusiker, in unserer Region bekannten und bewährten Eduard Rossa für den Ebneter Verein zu gewinnen. Er übernahm die Kapelle drei Wochen vor dem Wertungsspiel und errang in der Oberstufe einen „1. Rang mit Auszeichnung“.

Die Dreisamhalle wird eröffnet

Auch das Vereinsjubiläum im Herbst wurde eine gute Veranstaltung. Dem Musikverein war es vergönnt, in der gerade fertig gestellten Dreisamhalle noch vor der offiziellen Eröffnung sein Jubiläum zu feiern. Die Dreisamhalle bot endlich den Rahmen, den sich alle Ebneter Vereine schon lange für ihre Veranstaltungen gewünscht hatten. Den Jubiläumsvorstand ergänzten der 2. Vorsitzende Herbert Triebswetter, Kassierer Adolf Pfaff, Schriftführer Heinrich Schönstein, Inventarverwalter und Jugendwart Franz Wiedensohler, die aktiven Beisitzer Josef Hug und Walter Hermann, die passiven Beisitzer Willi Bauer, Peter Hummel, Willi Pfefferkorn und Notenwart Hellmut Menner.

Die Dreisamhalle ist bis heute nicht nur Veranstaltungsstätte sondern auch das Ausbildungszentrum des Vereins. Dank der räumlichen Möglichkeiten war es möglich, die Ausbildungsarbeit zu verstärken. Dabei halfen auch die großzügigen Zuwendungen der Gemeinde Ebnet und später der Stadt Freiburg sowie der Mitglieder und Gönner des Vereins. Dank dieser Anstrengungen wuchs die Kapelle in den Jahren 1974 bis 1976 um 18 Musikerinnen und Musiker. Auch die erstmalige Anschaffung einer Einheitskleidung war in dieser Zeit möglich geworden.

In den Jahren nach dem Jubiläum 1973 wurde viel Neues aus der Taufe gehoben. Von 1973 bis 1978 veranstaltete der Musikverein das Ebneter Volksfest, bei dem auch aus Funk und Fernsehen bekannte Künstler in der Dreisamhalle auftraten. Ebenfalls im Jubiläumsjahr gründete Herbert Triebswetter die Tanzkapelle „Happy‘ s Big Band“, die viele Jahre im Raum Freiburg mit gutem Erfolg musizierte und gerade auch bei Vereinsveranstaltungen kostengünstig zur Verfügung stand. 1975 wurde eine neue Vereinssatzung beschlossen, die eine Eintragung in das Vereinsregister ermöglichte. Der leider viel zu früh verstorbene Manfred Gnann hatte die Vorlage hierzu erarbeitet. 1977 schließlich wurde der „Musikhock an der Dreisamhalle“ aus der Taufe gehoben.

1. Rang mit Auszeichnung in der Höchststufe

1977 war auch das Jahr, in dem das Orchester in eine neue musikalische Dimension vorstieß. Unter der Leitung von Eduard Rossa erzielte sie beim Wertungsspiel in Freiburg-St.Georgen wieder einen 1. Rang mit Auszeichnung, zum ersten Mal allerdings in der Höchststufe.

1978 übernimmt Frieder Stoll als Dirigent

Zwei Ereignisse prägten das Jahr 1978. Im Frühjahr verstarb Franz Wiedensohler, der über viele Jahre hinweg mit Beharrlichkeit und Zielsicherheit wesentlich zum musikalischen Aufschwung des Vereins beigetragen hatte. In der 2. Jahreshälfte übernahm Kammermusiker Frieder Stoll das Dirigentenamt. Ihm gelang es, den Anspruch eines Höchstufenorchesters zu festigen und zu steigern. Seine Handschrift trägt insbesondere das alljährliche Weihnachtskonzert, bei dem die Zahl der interessierten Konzertbesucher längst das Fassungsvermögen der Dreisamhalle übersteigt.

1980 kam es in der Vorstandschaft zu einer Stafettenübergabe. Langjährige Vorstandsmitglieder, insbesondere auch Willi Ruh, stellten ihre Ämter zur Verfügung. Jüngere Musiker rückten an deren Stelle. Als neuer 1. Vorstand wurde der damalige Direktor des Freiburger Arbeitsamtes Hans Dasch gewonnen, der die Arbeit seines Vorgängers nicht minder erfolgreich fortsetzte.

1981 war wieder einmal ein Bundesmusikfest in Villingen. Wer war beim Wertungsspiel in der Höchststufe dabei und erzielte einen 1. Rang mit Auszeichnung? Natürlich das Orchester des Musikvereins Ebnet unter der Leitung von Frieder Stoll. Aber was ging diesem Erfolg alles voraus! Wochenlang hatte die Kapelle bei den Proben Zuhörer. Eine Hundertschaft der Polizei, die bei den Auseinandersetzungen um den Abbruch des Freiburger „Schwarzwaldhofes“ im Einsatz war, hatte in der Dreisamhalle ihr Quartier. Vier Wochen vor dem Auftritt lehnte die Prüfungskommission ein Wahlstück entgegen einer früheren Zusage ab und zwei Wochen zuvor fielen zuguterletzt wegen Unfällen zwei Trompeter aus. Der Erfolg in Villingen verdient deshalb besonderer Anerkennung.

1987 in der Stuttgarter Liederhalle

Ein außergewöhnlicher Höhepunkt in der Vereinsgeschichte sollte die Teilnahme des Orchesters am Tag der Musik in Stuttgart werden. Das Land Baden-Württemberg beteiligte sich am Europäischen Jahr der Musik und der schwäbische Sängerbund übernahm die Organisation. Der MVE war vom Bund Deutscher Blasmusikverbände ausgewählt worden, zusammen mit den Landesauswahlorchestern Karlsruhe und Stuttgart am 4. September 1987 in der Stuttgarter Liederhalle ein Matineekonzert gestalten. Die Kapelle wurde mit Gästen auf über 70 Musiker und Instrumenten wie z. B. drei Kontrabässe ergänzt. Wochenlang wurde intensiv geprobt. Am frühen Sonntagmorgen fuhren die Kapelle mit dem Bus, die Instrumente in einem von Martin Schönstein gesteuerten LKW nach Stuttgart. Für „Little Big Horn“ von Warren Barker wurden Indianergesänge eingespielt, die von Frieder Stoll mit Freunden in einem Tonstudio aufgenommen worden waren.

Die Erwartungen waren hoch und die Musiker waren begeistert, vor einem ungewohnt großen Publikum spielen zu können. In der Liederhalle finden über 2.000 Menschen Platz. Doch was kam. Die Werbung des Veranstalters war derart mies, so dass sich außer den Musikern der drei Kapellen höchstens 50 mitgereiste Fans in der riesigen Halle verloren. Trotzdem war die dargebotene Musik hervorragend. Den Vergleich mit den Auswahlorchestern brauchte der Musikverein Ebnet nicht zu scheuen und so verliess man Stuttgart stolz, aber sehr verärgert über den mangelhaften Zuspruch. Es dauerte einige Monate, bis die Musiker diesen Frust verarbeitet hatten.

1986 – Endlich eigene Hütten

Eine besondere Aktion wurde 1986 durchgeführt. Jedes Jahr war die Organisation des mittlerweile etablierten Musikhocks an der Dreisamhalle dadurch erschwert, dass die Überdachungen und Verkaufsstände immer wieder neu improvisiert werden mußten. Damit sollte Schluß sein – der Musikverein braucht eigene Verkaufsstände. Eine eingesetzte „Hüttenkommission“ mit Hans Hagenberger, Walter Hermann, Hellmut Menner und Erwin Schmidt setzte die gesammelten Ideen um. Eines stand von Anfang an fest – die Hütten müssen aus Holz sein. Und was lag da näher, als die Idee der „Vorväter“ aufzugreifen. Wieder wurden die Ebneter Waldbesitzer um Holzspenden gebeten, und die Musiker legten beim Schlagen, Entasten und Schälen der insgesamt 15 Bäume selbst Hand an. Bei der Sägerei Heizler im Unteribental wurden diese Stämme dann gegen Schnittholz, Sparren, Platten und Bretter getauscht. Im Mai 1986 schraubten die Musiker nach Plänen und Anleitung von Zimmermeister Matthias Dufner aus Schallstadt und Hans Hagenberger die Hütten zusammen. Wochenlang herrschte im „Hummelhof“ geschäftiges Treiben, bis am 11. Juli 1986 Richtfest gefeiert werden konnte. Stolz präsentierte die Musikerfamilie ihr Werk, das bis zum heutigen Tage zum Gelingen des Musikhocks beiträgt.

1986 ist auch für die Jugendausbildung im Verein ein besonderes Jahr. Die Bildung oder der Fortbestand einer Jugendkapelle scheiterte immer wieder am Fehlen eines geeigneten Dirigenten. Nachdem der im Alter von 35 Jahren verstorbene Karl Tassini einen Neuanfang gewagt und der damalige Vizedirigent Ralf Wiedensohler wegen beruflichen Weggangs nur kurz diese Arbeit fortführen konnte, stellte sich im Herbst diesen Jahres Rudolf Heizler zur Verfügung. Er machte es sich zur Aufgabe, die Jugendlichen musikalisch und kameradschaftlich an das große Orchester heranzuführen. Den Zöglingen soll durch das Jugendorchester eine Zwischenstufe geboten werden, die Ihnen den Sprung zu den „Großen“ erleichtert.

1988 Spiel mir das Lied vom Tod

Das Weihnachtskonzert entwickelte sich unter Frieder Stoll zum musikalischen Höhepunkt jeden Jahres. Immer anspruchsvoller und aufwendiger wurden die Darbietungen. Mit Weihnachtserzählungen, Geschichten, ja sogar kleinen Hörspielen mit Musikeinlagen ergänzt, mit aufwendigen Musikstücken, besonderen Bühnenbildern und einem festlichen Rahmen in der Dreisamhalle inszeniert, fand das Konzert immer größeren Zuspruch, so dass teilweise nicht alle Freunde des Vereins ihm beiwohnen konnten. Beispielhaft war das Weihnachtskonzert 1988. Frieder Stoll hatte in unzähligen Stunden die Filmmelodien von Ennio Morricone zum Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ im Kino abgehört und zuhause das Arrangement für Blasmusik geschrieben (von Hand). Das „i-Tüpfelchen“ war die Gesangsstimme, die am Abend des Konzertes von Veronika Rauch perfekt dargeboten wurde. 20 Minuten lang waren die Konzertbesucher gewissermaßen im Kino und konnten mit etwas Fantasie die Geschichte um Henry Fonda und Charles Bronson an ihrem geistigen Auge vorüberziehen lassen.

Bei der Generalversammlung 1988 fand wieder einmal ein Generationswechsel statt. Um 10 Jahre sank das Durchschnittsalter der Vorstandschaft, die lediglich keinen 1. Vorsitzenden mehr hatte. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Hans Dasch 1987 sein Amt nicht mehr ausführen und der zweite Vorsitzende Hellmut Menner führte den Verein kommissarisch, bis endlich 1989 mit Gerhard Sütterlin ein Nachfolger gewählt werden konnte. Unvergessen bleibt der Kommentar zu seiner Wahl: „Jetzt spiele ich die erste Geige“. Er war vor der Wahl gefragt worden, ob er ein Instrument spielen würde 1988 stellte sich das Orchester bei einem Wertungsspiel in Straßburg einer internationalen Jury. Die Anforderungen und Auflagen waren dort wesentlich höher als auf nationaler Ebene, so dass sich der Musikverein auf die Oberstufe beschränkte. Die Freude über den „internationalen“ 1. Preis war groß.

Die Jungmusiker von heute sind die Leistungsträger von morgen

Warum organisieren wir die Jugendausbildung? Die Jugend ist die Zukunft des Vereins. Angetreten mit der Vision „Die Jungmusiker von heute sind die Leistungsträger von morgen“ organisierte die Vorstandschaft 1989 einen Tag der offenen Tür unter dem Motto „Ein Musikverein stellt sich vor“. Mit einem abwechslungsreichen Programm aller Musikanten, von den Zöglingen bis zum Orchester, bot die Dreisamhalle ein ungewohntes Bild. Peter Steiert, Jugendwart und Musikintrumentenbauer, hatte die ganze Instrumentenfamilie zum Anschauen und Ausprobieren mitgebracht. Fotografien und Videos zeigten die Musiker bei den Proben und bei den Auftritten. Quiz, Malwettbewerb und Orff’sches Intrumentarium beschäftigten die Kleinsten stundenlang.

Der Tag der offenen Tür war auch die Geburtsstunde der musikalischen Früherziehung und der Blockflötengruppen. Mit diesem zusätzlichen Angebot sollte die erwähnte Vision Wirklichkeit werden. Eine lückenlose Ausbildung vom 5. Lebensjahr bis zum Beherrschen eines Blasinstrumentes. Wenngleich in der Zwischenzeit die musikalische Früherziehung aus verschiedenen Gründen nicht mehr angeboten wird, so kann nur durch das frühzeitige Heranziehen von Kindern zur Musik und zum Verein diesem die Zukunft sichern.

Nicht nur die zusätzlichen Angebote, sondern auch das „Jugendkonzert“ wurde am Tag der offenen Tür etabliert. Im wesentlichen initiert von Flügelhornist, Vizedirigent und Vereinsdrucker Rudolf Heizler entwickelte sich diese Veranstaltung zu einem festen Bestandteil des Jahresablaufs. Bei diesem Konzert soll den Kindern aller Ausbildungsstufen die Möglichkeit eröffnet werden, ihr Können in der Öffentlichkeit zu präsentieren und sich dabei an die besondere Situation des „Auftritts“ zu gewöhnen.

1992 wieder ein 1. Rang mit Auszeichnung in der Höchstufe

Im Mai 1992 stellte sich das Orchester im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Oberbadischen Blasmusikverbandes in der Steinhalle in Emmendingen wieder den Wertungsrichtern. Es wäre überheblich, zu sagen „programmgemäß kam wieder ein 1. Rang mit Auszeichnung in der Höchstufe“ heraus. Doch diese hervorragende Auszeichnung war der verdiente Lohn für die intensive Probenarbeit. Die Beurteilung „Gesamturteil hervorragend: Guter Dirigent, Musiker, die gut mitarbeiten, der gesamte Vortrag schön und locker musiziert“ lief runter wie Öl.

1993 jährte sich zum 70. Male die Gründung des Musikvereins Ebnet. In bescheidenem Rahmen organisierte die Vorstandschaft mit Gerhard Sütterlin, 1. Vorsitzender, Hellmut Menner, 2. Vorsitzender, Bernd Kaiser, Kassierer, Udo Rotzinger, Schriftführer, Peter Tritschler und Judith Daferner, Obleute, Peter Steiert, Jugendwart, Gottfried Hug, Veranstaltungwart, Richard Wißler, Inventarverwalter, Thomas Ledergeber und Robert Pfaff, aktive Beisitzer, Jürke Linder und Bernhard Sänger, passive Beisitzer eine Jubiläumsveranstaltung mit anschließendem Tag der offenen Tür in der Dreisamhalle. Feierlich wurde am Sonntagmorgen dem Jubiläum gedacht. Nach einem gemeinsamen Mittagessen gehörte der restliche Tag der Jugend des Vereins.

 Ausflug nach Sayda in Sachsen 1994

1994 wurde das Orchester hautnah mit der deutschen Einheit konfrontiert. Anlaß war der Ausflug nach Sayda in Sachsen. Rudolf Heizler hatte über einen Geschäftspartner die Kontakte genüpft. Die viertägige Reise war ein unvergessliches Erlebnis. Vier Jahre nach der Wiedervereinigung war es für fast alle Teilnehmer das erste Mal, beide Teile Deutschlands gemeinsam zu sehen. Am 30. September 1994 brachen frühmorgens 62 Musikerinnen und Musikern mit ihren Partnern in Richtung Dresden auf. Am Autobahndreieck Hof ging es nordöstlich weiter Richtung ehemalige DDR-Grenze, vorbei an Plauen, Zwickau und Chemnitz. Für manche war die einst innerdeutsche Grenze ein bedrückendes Gefühl. Die Fahrt bis zum Ziel dauerte über 12 Stunden. Unser Bus wurde sogar in einen Unfall verwickelt, wodurch etwas „Abwechslung“ geboten wurde. Aufgrund des fahrerischen Könnens des Busfahrers ging das Ganze für alle Beteiligten aber sehr glimpflich ab. In Sayda empfingen uns später sehr herzlich die Wirtsleute des Hotels “Goldener Löwen” .

Am zweiten Tag stand die Besichtigung der Stadt Dresden auf dem Programm. Über Freiberg erreichten wir die südwestlichen Vororte Coschütz und Plauen. Die Spuren der 40-jährigen DDR-Zeit waren besonders an den zum Teil schlimm aussehenden Häuserfassaden deutlich zu erkennen. Eine Stadtführerin brachte uns die bedeutendsten Bauwerke und Sehenswürdigkeiten ihrer Heimatstadt näher. Nachmittags fand eine Elbschiffahrt mit der weißen Flotte Richtung Schloß Pillnitz statt.

Am dritten Tag fuhren wir vormittags in das Städtchen Seiffen an der tschechischen Grenze, um den dort ausgeübten Beruf des Spielzeugmachers näher kennenzulernen. Von Seiffen ging die Fahrt weiter in die Bergwerksstadt Freiberg. Die Besichtigung eines alten Silberbergwerks begann mit dem Überziehen von ehemaliger NVA-Schutzkleidung und mit einer Taschenlampe. In vier Gruppen wurden wir mit Hilfe eines Fahrstuhls in 130 bzw. 160 Meter Tiefe gefahren.

Am Abend stand ein Konzert in Dorfchemnitz auf dem Programm. Gerhard Sütterlin „brach das Eis“ zu den zahlreichen Zuhörern in seiner unnachahmlichen Art. In badischem Dialekt meinte er, dass badisch und sächsisch schließlich beides deutsche Sprachen seien und die Sachsen sich vor uns Badnern deshalb nicht fürchten müßten. Für manche Zuhörer waren Stücke wie “Introduction and Modern Beat”, “Mame Madley” oder “Spanish Fever” ungewohnt, jedoch bei “Darf ich bitten “ sah man einige Walzer tanzen und der Traditionsmarsch “Alte Kameraden” wurde eifrig beklatscht. Nach dem Konzert fand sich noch genügend Zeit, um Kontakte zwischen „alten“ und „neuen“ Deutschen zu knüpfen. Es war ohne Zweifel für alle ein Erlebnis. Am 3. Oktober ging es zurück nach Freiburg.

Das Gegengewicht zum Weihnachtskonzert

Die Frühjahrskonzerte des Musikvereins sind gewissermaßen das Gegengewicht zum Weihnachtskonzert. Fröhliche und abwechslungsreiche Unterhaltungsmusik, dargeboten zusammen mit einer Gastkapelle, sollen das gesamte Spektrum der Blasmusik aufzeigen und jedem Musikfreund etwas bieten. Hüfingen, Emmendingen-Oberhausen, Geisingen, Heiligenzell – Gäste der letzten Jahre – seien beispielhaft erwähnt. Gleichzeitig entwickeln sich dadurch Kontakte, die bei Gegenbesuchen auch gepflegt werden. Dabei werden immer wieder neue Erfahrungen gewonnen. Ein besonderes Erlebnis für uns war z. B. das Konzert am 7. Dezember 1996 in Hüfingen. Voller Saal, tolle Atmosphäre, kostenlose Pausenbewirtung für die Besucher (die durften freiwillig etwas spenden) und zum Konzertabschluß eine Verköstigung für alle Musiker – „da tropften uns die Augen“.

1995 wurde den Ebneter Musikfreunden ein besonderes Schmankerl geboten. Am 24. März fand in Kolpingsaal in Freiburg ein gemeinsames Konzert mit dem Verbandsjugendorchester Kaiserstuhl-Tuniberg und dem “Magee Music Department”, einem kanadischen Schülerorchester, statt. Das 75 junge Damen und Herren umfassende Ensemble (mit Schülerchor) befand sich auf einer Europatournee, das drei Tage in Freiburg verbrachte und bei Gastfamilien in Ebnet und Kreis Kaiserstuhl-Tuniberg untergebracht war. Begeistert waren die Zuhörer von allen Instrumental- und vor allem von den Gesangsdarbietungen des kanadischen Chores.

Helmut Menner folgt auf Gerhard Sütterlin

Bei der Mitgliederversammlung 1996 kam es auf der Postition des 1. Vorsitzenden zu einer „Wachablösung“. Gerhard Sütterlin, der sich von Anfang an als  Übergangsvorstand“ bezeichnet und dann doch 7 Jahre dieses Amt begleitet hatte, übergab seinen Posten an Helmut Menner.

1996 tat sich etwas für Freiburgs Kulturleben. Die Kultur- und Tagungsstätte – heute Konzerthaus genannt – wurde feierlich eröffnet. Dieses Haus, das allen Kulturschaffenden offen steht, bot in einer Eröffnungswoche auch der Blasmusik in Freiburg die Möglichkeit sich darzustellen. Vom Kulturamt der Stadt organisiert gaben die Orchester der Musikvereine Haslach, St. Georgen, Zähringen und Ebnet ein hervorragendes Konzert, das sogar durch den örtlichen Lokalsender “FR 1” aufgezeichnet wurde. Die Freiburger Blasmusik hatte eindrucksvoll ihre Visitenkarte hinterlassen.

Konzert im Konzerthaus Freiburg

Dieses Konzert ermutigte die Vorstandschaft im folgenden Jahr, in Freiburgs erster Konzertadresse eine eigene Veranstaltung zu wagen. Frieder Stoll hatte bei einem Urlaub in Kanada mit seinem Kollegen Keith Kinder von der McMaster-Universität in  amilton Freundschaft geschlossen. Keith Kinder machte im Rahmen einer Studienreise nach Österreich Station in Freiburg, und so wurde die Idee geboren, gemeinsam mit dem Verbandsblasorchester Kaiserstuhl-Tuniberg ein Konzert zu veranstalten, bei dem kanadische Kompostitionen abwechselnd von beiden Orchestern, dirigiert von Keith Kinder und Frieder Stoll, erklingen sollten. Bei der Suche nach einem geeigneten Raum blieben wir am Konzerthaus Freiburg hängen und konnten am 1. Juni 1997 dort auftreten. Die einmalige Atmosphäre beflügelte Dirigenten und Musiker zu Höchstleistungen, die nicht nur die zahlreichen Besucher sondern auch den Rezententen der Badischen Zeitung begeisterten. Für die Musiker war neben dem Auftritt im Konzertsaal auch die Arbeit mit Keith Kinder eine besondere Freude. Sie belegte wieder einmal die Tatsache, dass Musik international ist und es dabei keine Verständigungsschwierigkeiten gibt. Die Offenheit und das Einfühlungsvermögen aller führte zu einer prächtigen Stimmung in den Proben und einem Auftritt. Leider blieb derfinanzielle Erfolg dieser Veranstaltung weit hinter dem musikalischen zurück. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Konzerthaus sind für die Blasmusik weniger geeignet. So ist es gut, dass das Kulturamt alle zwei Jahre mit Freiburger Blaskapellen einen Konzertabend wie während der Eröffnungswoche organisieren wird.

Solotrompeter Frank Schmidt

Eine Woche nach dem Kanadakonzert stand die nächste Herausforderung auf dem Veranstaltungsplan. In Lörrach-Inzlingen fand anläßlich des Bundesblasmusikfestes mit dem Thema „Klingendes Dreiländereck“ erstmals ein Solistenwettbewerb mit Orchesterbegleitung statt. Für unseren Solotrompeter Frank Schmidt und das Orchester waren an diesem Tag Wochen “schweißtreibender“ Proben zu Ende. Mit der gewohnten Sicherheit beeindruckte Frank Schmidt mit dem Stück “Sonata Piccola” von Hans Hütten die fünfköpfige Jury und erzielte mit einem fehlerfreien Vortrag 23 von 25 möglichen Wertungspunkten. Von 13 Teilnehmern hatten diese Wertung nur noch drei andere Solisten erreicht. Als „Prämie“ durften wir im Januar 1998 das Siegerstück im Südwestfunk Freiburg aufnehmen. Es wurde am 1. Junisonntag dieses Jahres zwischen 6 und 7 Uhr morgens (!!!) in Etappen in Radio S 4 gesendet.

Das dörfliche Leben

Doch trotz all dieser musikalischen Höhenflüge ist auch die Einbindung des Vereins und seiner Kapelle in das dörfliche Leben ein wichtiger Teil der Vereinsarbeit. Die Mitwirkung bei kirchlichen Anlässen wie dem Patrozinium und Fronleichnam, bei Jubiläen oder jährlichen Feiern befreundeter Vereine wie z. B. dem Winterfest des Sportvereins sowie beim Fasnachtstreiben der Salamanderzunft ist „gewöhnliches Geschäft“ für die Kapelle. Auch ein Frühschoppenkonzert anläßlich des hundertjährigen Bestehens des Alten- und Pflegeheims „Kartaus“ gehört in diese Reihe, weil dort immer wieder verdiente Vereinsmitglieder ihren Lebensabend verbringen. Auch die erfolgreiche Teilnahme am Vereinsturnier des Sportvereins Ebnet (unsere Mannschaft hat bereits mehrmals den Wanderpokal gewonnen) zeigt, dass die Kreativität von Musikern auch in anderen Bereichen zum Tragen kommt. Der Spagat zwischen diesem Alltag und den „Höhenflügen“ ist der Reiz der Vereinsarbeit, aber auch die Herausforderung für alle Mitglieder insbesondere für die Vorstände. Die schnellebige Welt mit ihrem Wohlstand – zumindest in unserem Land – und ihren vielen Anreizen und Verlockungen macht es immer schwerer, die jungen Menschen langfristig an den Verein zu binden. Doch trotz aller Widrigkeiten kann der Verein optimistisch in Zukunft blicken und auf viele weitere erfolgreiche Jahre hoffen.

80-jähriges Jubiläum

Der Musikverein kann im Jahre 2003 auf eine 80-jährige Tradition zurückblicken. Gleichzeitig war im Jubiläumsjahr ein weiteres Jubiläum zu feiern. Die silberne Hochzeit mit Frieder Stoll. Der Musikverein Ebnet wurde im Jahre 2003 seit 25 Jahren von Frieder Stoll musikalisch geleitet. Dies war Anlass für ein großes Festkonzert am 26.12.2003 in der Dreisamhalle Ebnet.

Im Jahre 2005 war es seit Jahren wieder einmal soweit: Eine Konzertreise stand auf dem Programm des Musikvereins. Diesmal führte uns der Weg in die Schweiz, besser gesagt nach Meilen am Zürichsee. Ein ehemaliger Musiker, Andreas Schönstein, war in die Schweiz „ausgewandert“ und spielt seither im hiesigen Musikverein. Dieser veranstaltete ein Musikfest anlässlich des 100 jährigem Jubiläums. Trotz Stau in Zürich kamen die Musiker noch rechtzeitig, um den 2. Teil des Jubiläumskonzerts zu bestreiten. Nach einer Bomben- und Strahlensicheren Nacht im Zivilschutzraum, umgangssprachlich Bunker genannt, umrahmten wir die Einweihung der Seepromenade am Samstag musikalisch und ließen nach Ende des offiziellen Teils den Tag bei 30 Grad und einem Bad im See gemütlich ausklingen.

2006 nahm der Verein an einem hochkarätigen Wertungsspiel anlässlich des Landesmusikfests in Villingen teil. Obwohl die Stücke so gut gespielt wurden wie noch nie, gab die Jury nur die enttäuschenden Noten „mit Erfolg teilgenommen“.

Schwere Verluste

Gegen Ende des Jahres 2007 erkrankte unser 1. Vorsitzender Hellmut Menner so schwer, dass er seine Ämter als Vorsitzender und Ortsvorsteher von Ebnet niederlegen musste. Kurzfristig erklärte sich der frühere 1. Vorstand Gerhard Sütterlin bereit, das Amt übergangsweise zu übernehmen. Tragischerweise verschlechterte sich sein Gesundheitszustand so sehr, dass wir im Jahre 2009 von ihm Abschied nehmen mussten. Auch Helmut Menner erlag seiner Krankheit und verließ uns am 23.12.2010. Das traditionell am Stephanstag statt findende Weihnachtskonzert wurde nicht abgesagt, sondern dem Verstorbenen gewidmet.

Nach diesen zwei Verlusten begann erneut die Suche nach einem neuen Vorstand. Es kann als Glücksfall bezeichnet werden, dass Hans Kuntzemüller sich als Alt- und Neu Ebneter dazu bereit erklärte, das Amt zu übernehmen. Besonders gedankt sei noch Thomas Ledergerber, durch dessen verstärkten Einsatz ohne belastbaren ersten Vorstand drei Wahlperioden überbrückt werden konnten.

Ausflug nach Visp im Wallis 2011

Im Jahre 2011 unternahm der Musikverein wieder einen Ausflug in die Schweiz, diesmal nach Visp im Kanton Wallis. Am Samstag stand ein Doppelkonzert mit der Musikgesellschaft Vispe auf dem Programm mit abschliessenden gemeinsamen Abspielen der Walliser und der Badener Nationalhymnen: „Marignan“ und „Hoch Badnerland“. Wir wurden von den Vispern feuchtfröhlich und sehr herzlich zum Apero und Raclette empfangen. Die folgende Nacht verbrachten die meisten Musiker im gewohnten Schutzraum. Diese Bunkernächte haben immer einen besonderen Flair. Auf der Heimfahrt am Sonntag gab es einen Abstecher zur Bettmeralp und aufs Bettmerhorn. Herrliches Wetter, wolkenloser blauer Himmel, ein Gletscher und ein Mittagessen hinterließen bei den Musikern einen tiefen Eindruck.

900 Jahre Ebnet und 90 Jahre Musikverein Ebnet

Im Jahre 2013 gab es gleich mehrere Jubiläen zu feiern. Zum einen konnte der Musikverein Ebnet e. V. auf 90 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken – gleichzeitig konnte gefeiert werden, dass die Gemeinde Ebnet seit mindestens 900 Jahre existierte.

Da Jubiläumsjahr bot Anlass, gleich merhere treue Vereinsmitglieder mit Ehrungen auszustatten. Gleichzeitig konnten mehrere Vereinsmitglieder zum Ehrenmitglied ernannt werden. Auch fand die Mitgliederversammlung in einem anderen Ambiente statt. – Der Gartensaal auf Schloss Ebnet bot hierzu die Möglichkeit, die diesjährige Mitgliederversammlung stattfinden zu lassen – exakt genau 90 Jahre nach der Gründungsverammlung am 16. März.

Aber nicht nur die Mitgliederversammlung war „Highlight“ sondern auch das Jubiläumskonzert am 28. September 2013 bot die Gelegenheit, den Musikerinnen und Musikern aus Visp (Visp, Wallis CH) unsere schöne Region zu zeigen. Am Konzerttag gab es einen offizielen Empfang der Stadt Freiburg im historischen Ratskeller. Leider hat der zugesagte Redner kurzfristig abgesagt, sodass Stadtrat und Ortschaftsrat von Gayling-Westphal die Begrüßungsworte der Stadt Freiburg sprach. Nähere Details zu seinen Worten können und sollen nicht wiedergegeben werden – nur so viel: Genau an diesem Tage schloss die Freiburger Migros-Filiale im Karstadtgebäude der Stadt Freiburg.

Die Geschichte wird weitergeschrieben…